Texte
«BEIRAT BASLER KANTONALBANK-BANK CLER, MEDIENMITTEILUNG 1. JULI 2022»
«GLEICHE LÖHNE FÜR GLEICHWERTIGE ARBEIT IST NICHT NUR EIN GEBOT DER
FAIRNESS, ES WÜRDE AUCH MEHR FRAUEN ZU EINER BERUFLICHEN AKTIVITÄT MOTIVIEREN. ...»
von Kaspar Müller, Equal Pay Day; März 2009
«Gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit ist nicht nur ein Gebot der Fairness, es würde auch mehr Frauen zu einer beruflichen Aktivität motivieren.
Die Anreize, welche die Entschädigungspolitik setzt, beeinflusst das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Volkswirtschaft, die meint, es sich leisten zu können, mit zu tiefen Löhnen für Frauen diese nicht adäquat in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozess einzubinden, ist keine kluge Volkswirtschaft. Gerade die Finanzkrise hat gezeigt, dass die Fähigkeiten von Frauen, wie z.B. der subtilere und vorsichtigere Umgang mit Risiken, gefehlt haben.
Dass Frauen und Männer gleich viel wert sind, belegt eigentlich die grässliche Managementsprache, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu FTE (Full Time Equivalents) degradiert worden sind. Hier sind Frauen und Männer offenbar gleich. Es gibt keinen Grund, warum das «equal value» nicht auch für den für die Arbeit geschuldeten Lohn, also das «equal pay», gelten soll.»
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EXTERNALISIERTE KLIMAKOSTEN UND EXTERNALISIERTE KOSTEN IM SOZIALBEREICH
Rede von Kaspar Müller, Klimawandel und Carbon Disclosure Project 2008
Zürich, 24. November 2008
DOWNLOAD, DEUTSCH, PDF
... «Wir haben die Klimakosten zu lange nicht begreifen wollen. Wir haben zuviel Zeit verstreichen lassen und damit in unserer Atmosphäre derart hohe Druckunterschiede zwischen Hoch und Tief geschaffen, dass daraus nicht mehr nur Stürme, sondern immer häufiger zerstörungssüchtige Orkane, die wild und wahllos alles zertrümmern, was sich ihnen in den Weg stellt, entstehen.
Auch im Sozialbereich haben die Druckunterschiede ein Ausmass angenommen, das zu verheerenden Stürmen geführt hat, die so schnell nicht abflauen werden. Ich denke hier z.B. an die nicht mehr zu rechtfertigenden Lohnunterschiede, deren Folgen wir bereits heute und weiterhin auch in Zukunft werden abzahlen müssen. Auch soziale Kosten lassen sich nicht dauerhaft externalisieren.» ...
VERSCHOLLEN ABER NICHT VERGESSEN
Vorwort von Kaspar Müller, in: Bruno Manser – Ein Leben für den Regenwald; Auszüge aus den Tagebüchern; Christoph Merian Verlag: 2007
DOWNLOAD, DEUTSCH, PDF
... «Dass wir das Undenkbare nicht denken können, bedeutet noch lange nicht, dass das Undenkbare nicht Wirklichkeit werden kann.» ...
DIE KERNENERGIE IST NICHT KOSTENDECKEND UND PRODUZIERT FINANZIELLE VERLUSTE
Die Gestehungskosten liegen allein aufgrund einer adjustierten
Rechnungslegung (ohne nicht versicherte Unfallrisiken und zusätzliche
Kosten der Langzeitlagerung) sowohl beim Kernkraftwerk Gösgen wie auch
beim Kernkraftwerk Leibstadt zwischen 8 und 10 Rappen pro Kilowattstunde
und nicht bei 3.98 (KKG) resp. 5.02 (KKL) Rappen. Dies bei einem Marktpreis
für Bandenergie von 6 bis 7 Rappen pro Kilowattstunde.
Dies wird nicht nur mit Quersubventionen, sondern auch mit Hilfe der
Rechnungslegung verschleiert. Die Verwaltungsräte täuschen damit nicht nur
die Aktionäre und die Öffentlichkeit, sondern vor allem sich selber.
Die Aktionäre und Verwaltungsräte sollten bei allen Unternehmen, welche
erhebliche Kernkraftwerkaktivitäten haben, eine Sonderprüfung verlangen,
welche die aufgeworfenen rechnungslegungsrelevanten Fragen klärt. Dabei
stehen Themen wie Verständlichkeit der Rechnungslegung, Vorsichtsprinzip,
Segmentberichterstattung, Eigenkapitalausstattung, Aktivierung von Kosten,
Bewertung der «staatlichen Fonds» und Dividendenfähigkeit im Zentrum.
Bei den KKG und KKL sollten die Verwaltungsräte wegen eines
Kapitalverlustes gemäss OR-Rechnungslegung unmittelbare
Sanierungsmassnahmen in Millionenhöhe gemäss Art. 725 OR einleiten.
Bisher wurde die Frage «Kernenergie ja oder nein» auf der Ebene der
technischen Risiken geführt. Es wurden Sicherheitsszenarien diskutiert, aber
es wurde nie das finanzielle Risiko mit einbezogen.
Den Banken schaut diesbezüglich die FINMA auf die Finger, und obwohl die Axpo Holding AG, die
Alpiq Holding AG und die BKW FMB Energie AG als systemrelevante
Unternehmen auch im Schlussbericht der Expertenkommission zur Limitierung
von volkswirtschaftlichen Risiken durch Grossunternehmen («Too Big To
Fail»-Bericht vom September 2010) aufgeführt sind, prüft niemand deren
finanzielle Risiken, welche mittlerweile als erheblich einzustufen sind.
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DAS KERNRISIKO DER ENERGIEWENDE
Im Zentrum der Diskussion über die Energiewende steht immer die
Frage, welche Energiequellen in Zukunft genutzt werden können und
sollen. Die ebenso wichtige Frage nach der zielführenden
Organisationsstruktur der Energiebranche wird hingegen vernachlässigt.
Für den Erfolg der Energiewende wird ausschlaggebend sein, ob es
gelingt die rechtlichen und wirtschaftlichen Strukturen so zu gestalten,
dass die finanziellen Mittel effizient eingesetzt werden können. Dazu ist
Kostentransparenz aller Energieträger notwendig.
In der heutigen Form der Energiekonzerne besteht die äusserst
realistische Gefahr, dass das für die Energiewende verfügbare Kapital
für das Stopfen der Kernenergielöcher gebraucht wird und nicht mehr für
den Aufbau und die Förderung neuer Energieträger und die Erneuerung
des Versorgungsnetzes eingesetzt werden kann.
Solche Strategien sind die Folge einer unvollständigen, verzerrten
finanzwirtschaftlichen Informationskultur, mit welcher sich die
Verwaltungsräte der Kernkraftwerkbetreiber sukzessive weiter in
finanzwirtschaftliche Schwierigkeiten hinein manövrieren anstatt dazu
beizutragen, dass die politisch von der breiten Bevölkerung gewollte und
getragene Energiewende effizient umgesetzt werden kann.
Das ist das Kernrisiko der Energiewende.
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ARTIKEL BASELLANDSCHAFTLICHE ZEITUNG
«GLEICHE LÖHNE FÜR GLEICHWERTIGE ARBEIT IST NICHT NUR EIN GEBOT DER
FAIRNESS, ES WÜRDE AUCH MEHR FRAUEN ZU EINER BERUFLICHEN AKTIVITÄT MOTIVIEREN. ...»
von Kaspar Müller, Equal Pay Day; März 2009
«Gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit ist nicht nur ein Gebot der Fairness, es würde auch mehr Frauen zu einer beruflichen Aktivität motivieren.
Die Anreize, welche die Entschädigungspolitik setzt, beeinflusst das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Volkswirtschaft, die meint, es sich leisten zu können, mit zu tiefen Löhnen für Frauen diese nicht adäquat in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozess einzubinden, ist keine kluge Volkswirtschaft. Gerade die Finanzkrise hat gezeigt, dass die Fähigkeiten von Frauen, wie z.B. der subtilere und vorsichtigere Umgang mit Risiken, gefehlt haben.
Dass Frauen und Männer gleich viel wert sind, belegt eigentlich die grässliche Managementsprache, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu FTE (Full Time Equivalents) degradiert worden sind. Hier sind Frauen und Männer offenbar gleich. Es gibt keinen Grund, warum das «equal value» nicht auch für den für die Arbeit geschuldeten Lohn, also das «equal pay», gelten soll.»
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EXTERNALISIERTE KLIMAKOSTEN UND EXTERNALISIERTE KOSTEN IM SOZIALBEREICH
Rede von Kaspar Müller, Klimawandel und Carbon Disclosure Project 2008
Zürich, 24. November 2008
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... «Wir haben die Klimakosten zu lange nicht begreifen wollen. Wir haben zuviel Zeit verstreichen lassen und damit in unserer Atmosphäre derart hohe Druckunterschiede zwischen Hoch und Tief geschaffen, dass daraus nicht mehr nur Stürme, sondern immer häufiger zerstörungssüchtige Orkane, die wild und wahllos alles zertrümmern, was sich ihnen in den Weg stellt, entstehen.
Auch im Sozialbereich haben die Druckunterschiede ein Ausmass angenommen, das zu verheerenden Stürmen geführt hat, die so schnell nicht abflauen werden. Ich denke hier z.B. an die nicht mehr zu rechtfertigenden Lohnunterschiede, deren Folgen wir bereits heute und weiterhin auch in Zukunft werden abzahlen müssen. Auch soziale Kosten lassen sich nicht dauerhaft externalisieren.» ...
VERSCHOLLEN ABER NICHT VERGESSEN
Vorwort von Kaspar Müller, in: Bruno Manser – Ein Leben für den Regenwald; Auszüge aus den Tagebüchern; Christoph Merian Verlag: 2007
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... «Dass wir das Undenkbare nicht denken können, bedeutet noch lange nicht, dass das Undenkbare nicht Wirklichkeit werden kann.» ...
DIE KERNENERGIE IST NICHT KOSTENDECKEND UND PRODUZIERT FINANZIELLE VERLUSTE
Die Gestehungskosten liegen allein aufgrund einer adjustierten
Rechnungslegung (ohne nicht versicherte Unfallrisiken und zusätzliche
Kosten der Langzeitlagerung) sowohl beim Kernkraftwerk Gösgen wie auch
beim Kernkraftwerk Leibstadt zwischen 8 und 10 Rappen pro Kilowattstunde
und nicht bei 3.98 (KKG) resp. 5.02 (KKL) Rappen. Dies bei einem Marktpreis
für Bandenergie von 6 bis 7 Rappen pro Kilowattstunde.
Dies wird nicht nur mit Quersubventionen, sondern auch mit Hilfe der
Rechnungslegung verschleiert. Die Verwaltungsräte täuschen damit nicht nur
die Aktionäre und die Öffentlichkeit, sondern vor allem sich selber.
Die Aktionäre und Verwaltungsräte sollten bei allen Unternehmen, welche
erhebliche Kernkraftwerkaktivitäten haben, eine Sonderprüfung verlangen,
welche die aufgeworfenen rechnungslegungsrelevanten Fragen klärt. Dabei
stehen Themen wie Verständlichkeit der Rechnungslegung, Vorsichtsprinzip,
Segmentberichterstattung, Eigenkapitalausstattung, Aktivierung von Kosten,
Bewertung der «staatlichen Fonds» und Dividendenfähigkeit im Zentrum.
Bei den KKG und KKL sollten die Verwaltungsräte wegen eines
Kapitalverlustes gemäss OR-Rechnungslegung unmittelbare
Sanierungsmassnahmen in Millionenhöhe gemäss Art. 725 OR einleiten.
Bisher wurde die Frage «Kernenergie ja oder nein» auf der Ebene der
technischen Risiken geführt. Es wurden Sicherheitsszenarien diskutiert, aber
es wurde nie das finanzielle Risiko mit einbezogen.
Den Banken schaut diesbezüglich die FINMA auf die Finger, und obwohl die Axpo Holding AG, die
Alpiq Holding AG und die BKW FMB Energie AG als systemrelevante
Unternehmen auch im Schlussbericht der Expertenkommission zur Limitierung
von volkswirtschaftlichen Risiken durch Grossunternehmen («Too Big To
Fail»-Bericht vom September 2010) aufgeführt sind, prüft niemand deren
finanzielle Risiken, welche mittlerweile als erheblich einzustufen sind.
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DAS KERNRISIKO DER ENERGIEWENDE
Im Zentrum der Diskussion über die Energiewende steht immer die
Frage, welche Energiequellen in Zukunft genutzt werden können und
sollen. Die ebenso wichtige Frage nach der zielführenden
Organisationsstruktur der Energiebranche wird hingegen vernachlässigt.
Für den Erfolg der Energiewende wird ausschlaggebend sein, ob es
gelingt die rechtlichen und wirtschaftlichen Strukturen so zu gestalten,
dass die finanziellen Mittel effizient eingesetzt werden können. Dazu ist
Kostentransparenz aller Energieträger notwendig.
In der heutigen Form der Energiekonzerne besteht die äusserst
realistische Gefahr, dass das für die Energiewende verfügbare Kapital
für das Stopfen der Kernenergielöcher gebraucht wird und nicht mehr für
den Aufbau und die Förderung neuer Energieträger und die Erneuerung
des Versorgungsnetzes eingesetzt werden kann.
Solche Strategien sind die Folge einer unvollständigen, verzerrten
finanzwirtschaftlichen Informationskultur, mit welcher sich die
Verwaltungsräte der Kernkraftwerkbetreiber sukzessive weiter in
finanzwirtschaftliche Schwierigkeiten hinein manövrieren anstatt dazu
beizutragen, dass die politisch von der breiten Bevölkerung gewollte und
getragene Energiewende effizient umgesetzt werden kann.
Das ist das Kernrisiko der Energiewende.
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